Feuerwehr-Roboter
Der Feuerwehr-Roboter "Fire Crabber" ist das ideale Gerät für Einsätze mit erschwerten Bedingungen. Der "Angriffskit" bietet speziell im Brandeinsatz die Möglichkeit, selbst unter den schwierigsten Umständen - mit modernster Technik - bis zum Brandherd vorzudringen und verschiedenste Aufgaben zu bewältigen. Die Aufgaben des Gerätes sind dabei vielfältig: Egal ob Transport, Brandbekämpfung oder Erkundung - mit wenigen Handgriffen ist das Spezialgerät bereit für den jeweiligen Einsatzzweck. Durch die äußerst wendigen Abmaße ist ein Vordringen auch innerhalb von Gebäuden möglich, ohne Gefährdung der Einsatzkräfte und zugleich emissionsfrei.
Brandbekämpfung
Mit dem adaptierbaren Wasserwerfer des Typs "Elkhart Brass 7100 Sidewinder EXM" auf dem Raupenfahrwerk können pro Minute ca. 2.500 Liter Wasser bei 8 bar, und einer Speisung mit zwei Druckschläuchen der Größe "B", ausgebracht werden. Die maximale Horizontalwurfweite beträgt 80 Meter, in vertikaler Richtung 40 Meter. Nach Herstellerangaben wird die Einspeisung und Zugkraft mit maximal vier B-Druckschläuchen angegeben. Das Gerät und der Wasserwerfer sind zudem separat fernsteuerbar, wobei die Reichweite mit etwa 150 Metern angegeben wird. Durch die automatische Oszillation kann eine definierte Fläche vollautomatisch abgelöscht werden. Das Sprühbild des Monitors kann präzise und zugleich stufenlos eingestellt werden, wodurch feinste Wasserzerstäubung und ein besserer Löscheffekt erreicht werden können. Durch den Werfer kann zudem Netz- und Schaummittel ausgebracht werden. Um den Firecrabber durch hohe Temperaturen im Einsatz zu schützen, ist dieser mit einer Selbstschutzanlage ausgestattet. Diese löst bei einer Außentemperatur > 60 °C automatisch aus und kühlt das Gerät durch einen Wassernebel ab.
Transport
Der Ladetisch ist an die genormte Aufnahme einer Tragkraftspritze angepasst und zugleich für verschiedene Transportaufgaben in der Ebene und im Gelände ausgelegt. Im technischen Einsatz können verschiedenste Rettungsgeräte im Handumdrehen durch extremes Terrain befördert werden.
Erkundung
Am Monitor ist zudem eine Wärmebildkamera des Typs "Leader LT10" angebracht, welche das Bildmaterial via WLAN direkt an die Einsatzleiung drahtlos übertragen kann. Zudem kann mit jedem WLAN-tauglichem Endgerät das Bildmaterial auf nahezu unbegrenzt viele Tablets und Smartphones "gestreamt" werden. Auch eine Fahrwegsbeleuchtung wurde mit zwei LED-Scheinwerfern an der Front realisiert.
Technik
Das Konzept basiert auf einem elektrisch angetriebenen Raupenfahrwerk mit Panzerlenkung, welches das Befahren von nahezu jedem Untergrund zulässt und diesen den punktuellen Bodendruck auf eine größere Auflagefläche verteilt. Die kompakten Abmaße belaufen sich auf 1550 mm Länge sowie 740 mm Breite, die Tischhöhe beträgt 400 mm. Durch die äußerst wendigen Abmaße können auch Fluchtwegstüren innerhalb von Gebäuden problemlos passiert werden. Das Eigengewicht des FireCrabbers beläuft sich auf 340 kg und erlaubt eine maximale Zuladung von 400 kg. Der Antrieb erfolgt durch zwei 500 W-Elektromotoren auf 24 V-Basis, die durch wartungsfreie Gel-Akkus mit 160 Ah gespeist werden. Dadurch wird eine Einsatzzeit von acht bis zehn Stunden gewährleistet. Nach Angaben des Herestellers "Firefighting" ist das Gerät zudem CE-zertifiziert.
Einsatz in Götzis
Im Rahmen der Ausschreibung eines neuen Löschfahrzeuges mit Bergeausrüstung und Containerverladeeinrichtung für ein Kleinlöschfahrzeug, wurden mehrere einsatzunterstützende Gerätschaften für den Feuerwehrdienst durch die Feuerwehr Götzis getestet. Nach sorgfältiger Abwägung und Gegenüberstellung kristallisierte sich allerdings der Firecrabber als optimale Unterstützung für den Einsatz in Götzis heraus. Durch die stetig wachsenden Einsatzaufgaben im Gemeindegebiet mit großem Industrieanteil, ist die Weiterentwicklung der Feuerwehr unaufhaltsam. In den letzten Jahren kam es zu verschiedensten Bränden im Ort, darunter ein Großbrand eines Galvanikbetriebes im Jahr 2018 und mehrere Waldbrände. Durch die Anschaffung des Feuerwehr-Roboters kann der Schutz der Einsatzkräfte und der Bevölkerung zukünftig noch größer geschrieben werden: In jegliche exponierte Gefahrenzonen kann einerseits rasch vorgedrungen werden, andererseits wird der Personenschutz dabei nicht vernachlässigt. Auch unterstützende Arbeiten im bergigen und steilen Gemeindegebiet sind denkbar, bei Brand- und technischen Einsätzen.
Der Firecrabber wird Basis eines Rollcontainers auf dem LFB-C verladen, welches im Brandeinsatz als eines der ersten Fahrzeuge ausrückt. Die interne Wartung erfolgt dabei durch ein junges motiviertes Team, welches zudem die Ausbildung der Mannschaft übernimmt.
